Mikroplastik – Kritische kosmetische Inhaltsstoffe unter der Lupe

Dieser Artikel entstand auf Grund/auf Basis eines Beitrags in der ARD-Sendung „Der beste Deal“ am 24.09.2018. Sie können die Sendung in der ARD-Mediathek ansehen.

Kunstoffe in abwaschbaren Verbrauchsprodukten der Kosmetik-Industrie und der Waschmittel-Industrie!

Die gute Nachricht: Seit dem Jahr 2013 haben sich die Hersteller der kosmetischen Industrie freiwillig dazu verpflichtet auf Mikroplastik(MP) in ihren Kosmetik-Produkten zu verzichten. Die Definition legt allerdings fest, dass nur feste Stücke als Mikroplastik gelten!

Die schlechte Nachricht: es werden jede Menge flüssige Kunstoffe in Kosmetika und Waschmitteln  von den Herstellern herkömmlicher Produkte verwendet. Diese Stoffe haben diverse Funktionen, wie beispielsweise

  • als Füllstoffe
  • als Glanzmittel
  • als Peeling

Der Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel beschreibt diese Stoffe als nicht giftig – deutlich kritischer sehen das Wissenschaftler verschiedener Institute, die bereits mit Untersuchungen begonnen haben.

Seit 2016 werden in Bad Elster von Forschern des Umweltbundesamtes Untersuchungen vorgenommen, die belegen, dass es zu Zellwachstums-Veränderungen durch Mikroplastik (MP) kommt. Untersucht wurden Zellen von Haut, Lunge und Leber – festgestellt wurde bereits, dass

  • die Kommunikation der Zellen untereinander sich durch MP verändert
  • sich MP an den Oberflächen der Zellen ablagern
  • MP-Partikel in die Zellen eindringen können
  • entzündliche Prozesse durch MP in den Zellen entstehen können

Mikroplastik stellt dem zu Folge zumindest ein gewisses Gefährdungspotential für Mensch und Natur dar.

Aufgabe der Forscher ist es jetzt, dies nachzuweisen. Man weiß aber schon heute, dass durch entzündliche Prozesse im Körper auch Krankheiten entstehen können!

Unsere Europäischen Nachbarn sehen dieses Thema bereits deutlich kritischer.

In Schweden wurde aus diesem Grund zum 1. Juli 2018 dieser Praxis ein Ende gesetzt und Mikroplastik in Kosmetika per Gesetz verboten. Ein generelles Verbot für Kunstoffe in Kosmetika ist geplant und bereits in Arbeit!

Schwedische Forscher haben MP nachgewiesen in:

  • heimischen Gewässern
  • Magen und Darm heimischer Fische
  • Magen und Darm von Seefischen und Krustentieren

Als Folge sind Mikroplastikartikel in der Nahrungskette und kommen so auch auf diesem Weg in den menschlichen Körper.

Die Hersteller der zertifizierten Naturkosmetik und von ökologischen Waschmitteln, bilden hier DIE ALTERNATIVE überhaupt. Bei zertifizierten Produkten wird generell auf Kunstoffe als Inhalts- oder Füllstoffe verzichtet. Die Alternativen zu diesen bedenklichen Inhaltsstoffen sind: Bienenwachs, Jojoba Wachs und Jojoba Öl, Mandelöl und viele andere natürliche Stoffe.

Hinter diesen Namen verstecken sich Kunstoffe in Kosmetika und Waschmitteln der herkömmlichen Industrie:

Polyethylen glycol = PEG
Polyurethane = PUR
Methicone
Polypropylene =  PP
Polyethylene terephthalate =  PET
Acrylate Crosspolymer = ACS
Acrylate Copolymer = AC
Siloxane
Polystyrene = PS
Polyethylene = PE
Polypropylene glycol = PPG
Polyamide = PA, Nylon
Polyquaternium = PQ
Silsesquioxane
Dimethiconol
Polymethyl methacrylate = PMMA